Bei der täglichen Arbeitsroutine bleiben gängige Förderbandprobleme häufig unerkannt, weil Sie nicht aktiv danach suchen. Aber schon eine Sichtprüfung kann den Unterschied zwischen einem produktiven und einem kostenverursachenden Tag in Ihrem Schotterwerk ausmachen.
Hier sind die die Top 10 der Förderbandprobleme aufgelistet, die Sie mit einer simplen Sichtprüfung finden können, welche Probleme sie verursachen und Lösungen, wie Sie sie in kurzer Zeit beseitigen.
Achten Sie auf: Schäden an Bandabstreifern, vorzeitigen Verschleiß an Bandverbindern, Rücktrag und Bandlauffehlern.
Ursachen: Nicht gehobelte Verbindungen, Verbinder, die sich an Abstreifern verhaken.
Lösung: Wenn möglich, vor dem Verbinden das Band hobeln und Verbinder mit flachem Profil verwenden. Sicherstellen, dass die Herstelleranweisungen beim Verbinden befolgt werden, einschließlich des korrekt rechtwinkligen Ablängens des Bands.
Falls Sie meinen, dass Ihr Förderband zu schnell verschleißt, kann das Hobeln des Bands der Schlüssel für eine lange Standzeit der Verbindung sein.
Achten Sie auf: Vorzeitiges Versagen der Bandverbindung, ungleichmäßigen Belagverschleiß, schneller Verschleiß der Decke eines Muldenbands.
Ursachen: Ungenügender Übergabeabstand.
Lösung: Überprüfen Sie die Übergabeabstände. Stellen Sie sicher, dass die Übergabeabstände den CEMA-Richtlinien entsprechen. Für Gewebebänder empfiehlt die CEMA einen Abstand von 4 mal die Breite des Förderbands.
Achten Sie auf: Risse im Band direkt hinter der Verbindung, vorzeitiges Versagen der Bandverbindung.
Ursachen: Verbinder, die zu groß für den kleinsten Trommeldurchmesser sind.
Lösung: Messen Sie den Durchmesser der kleinsten Trommel (um den das Band um 90 Grad oder mehr herumläuft) und vergleichen Sie den Wert mit den Empfehlungen des Bandherstellers und denen des Herstellers der Verbinder. Wenn der Durchmesser der Trommel kleiner als die Empfehlung des Hersteller des Bands und/oder des Verbinders ist, kann dies zu einer zu starken Verbiegung und damit zu einem Versagen der Bandverbindung.führen.
Achten Sie auf: Bandschlupf.
Ursache: Kleine Trommeln.
Lösung: Der richtige Trommeldurchmesser ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit eines Förderbands. Der Oberflächenbereich, in dem das Band von voller Spannung (oben) zu teilweiser Spannung (unten) übergeht und sich “verkürzt“, drückt stark auf den Belag, damit er sich mitbewegen kann und kein Schlupf auftritt. Obgleich die CEMA für die jeweiligen Anwendungen keine Trommeldurchmesser empfiehlt, geben die Entwickler von Förderbandsystemen Empfehlungen für die Trommeldurchmesser passend zur Konstruktion der Förderanlage. Häufig wird die kleine Trommel ausgetauscht, ohne dieses Verkürzen des Bands zu berücksichtigen – wenn der Trommeldurchmesser verkleinert wird, wird damit der Bereich verkleinert, in dem der Belag das Verkürzen des Bands aufnimmt, wenn es um die Trommel läuft. Ein zu kleiner Trommeldurchmesser kann Bandschlupf verursachen.
Achten Sie auf: Bandlaufehler, kurze Standzeit der Verbindung.
Ursache: Nicht rechtwinklig abgelängtes Band.
Lösung: Längen Sie das Band mit geeignetem Werkzeug ab. Zum rechtwinkligen Ablängen müssen in der Bandmitte Markierungen im Abstand von 90 cm bis 150 cm über eine Länge von 6 Metern vom Verbindungsbereich entfernt angebracht werden, dann an diesen Markierungen eine Mittellinie gezogen und anschließend über die Breite des Bands mit einem Winkel eine Linie rechtwinklig zur Mittellinie gezeichnet werden. Vergessen Sie nicht, einen geeigneten Bandschneider zu verwenden, um (im Gegensatz zu einem Teppichmesser) sicherer und genauer zu schneiden.
Manchmal können schnelle Lösungen verhindert werden. Ein sauber rechtwinklig abgelängtes Band kann die Standzeit Ihres Förderbands verlängern und helfen, Bandlauffehler zu vermeiden.
Achten Sie auf: Materialüberlauf in der Ladezone.
Ursache: Schlechte Seitenabdichtung, kein Aufprallschutz.
Lösung: Überprüfen und Abdichtung mit einem einfachen System sicherstellen. Ein Abdichten der Ladezone ist wichtig, weil es Lücken verschließt, an denen Material überläuft, den Staubeintrag vermindert und daraus entstehende Probleme wie Bandschäden und -lauffehler beseitigt. Entscheiden Sie sich für ein servicefreundliches Seitenabdichtungssystem mit korrosionsresistenten Bauteilen und damit für weniger Wartungsaufwand. Außerdem sind ein guter Aufprallschutz und eine korrekte Abstützung im Ladebereich wichtig. Der Aufprallschutz muss für das maximale Klumpengewicht und die Fallhöhe geeignet sein und so Ihr Band in der Ladezone bestmöglich schützen.
Achten Sie auf: Bandschäden, Schäden an der Förderbandstruktur.
Ursache: Bandlauffehler.
Lösung: Finden Sie den Grund für den Bandlauffehler und installieren Sie ein Bandführungssystem. Nicht optimal ausgerichtete Rollen oder Trommeln, eine schlecht ausgeführte Verbindung und Materialanlagerungen sind nur einige der Ursachen für ein fehllaufendes Band. Es hat sich gezeigt, dass Spannung und Reibung zusammen eingesetzt eine effektive Bandführung ergeben. Wählen Sie eine Bandführung mit einer Dreh- und Kipp-Konstruktion, die für Reibung sorgt und das Spannungsprofil des Bands ändert.
Achten Sie auf: Bandschäden durch festgelaufene Rollen.
Ursache: Festgelaufene Rollen schneiden sich in das Band ein.
Lösung: Überprüfen Sie das Förderband regelmäßig auf festgelaufene (nicht-drehende) Rollen. Stahlrollen, die Flachstellen mit scharfen Kanten haben, sollten sofort ersetzt werden oder das Risiko eines eingeschnittenen Bands besteht. Rollen aus Verbundmaterial mit Stahlkern, die Flachstellen mit scharfen Kanten haben, sollten sofort ersetzt werden, ansonsten könnte das Band eingeschnitten werden. Rollen aus Verbundmaterial ohne Stahlkern austauschen, wenn machbar.
Achten Sie auf: Bandabstreifer, die nicht korrekt funktionieren.
Ursache: Falsch montierte Abstreifer oder wellenförmig verschlissenes Band, das den Abstreifer passiert.
Lösung: Überprüfen Sie, dass die Abstreifer korrekt montiert sind; mit den Anweisungen vergleichen. Falls das Band gewellt ist, montieren Sie eine Niederhalterolle, um das Band flach zu drücken und ausreichenden Abstreifer-Band-Kontakt sicherzustellen.
Achten Sie auf: Schlechte Abstreifkante und verschmutztes Band.
Ursachen: Falscher Anstellwinkel, verschlissenes Blatt oder nicht zum Materialpfad passendes Blatt.
Lösung: Die Lage der Steckachse ist für eine gute Reinigungsleistung entscheidend, da damit der richtige Anstellwinkel und die maximale Reinigungsleistung und Standzeit erreicht werden kann, weil der gesamte Verschleißbereich des Abstreifblatts genutzt wird. Zur optimalen Reinigungsleistung gehört auch, dass der Materialpfad ungefähr die mittleren 2/3 der Bandbreite abdeckt. Die Auswahl eines Abstreifblatts, das nur wenig breiter als der Materialpfad ist, kann den Verschleiß verringern.
Unbedingt darauf achten, dass die Förderband-Komponenten zueinander passen; dies ist für einen problemlosen Betrieb entscheidend.
Außer den täglichen Sichtprüfungen sollte jährlich eine genaue Überprüfung durchgeführt werden. Diese Überprüfung kann vom internen Team übernommen werden; die Teilnahme eines Dritten ist aber hilfreich. Nicht erkannter Wartungsbedarf kann von Ihrem Team gefunden und nachgearbeitet, sowie Komponenten ausgetauscht werden, damit Ihre Anlage effizienter wird. Zumindest kann eine solche Überprüfung helfen, dass die Anlage länger läuft.
Im Laufe der Zeit kann Rücktrag, Materialüberlauf, falsche Auswahl des Abstreifers und Bandfehllauf ernsthafte Probleme in Ihrem System verursachen. Obwohl es sich scheinbar um alltägliche Probleme handelt, stehen Lösungen bereit und tragen wesentlich zum Erfolg eines Betriebs bei. Leider ist sich viel zu häufig der Betreiber einer Anlage eines Problems gar nicht bewusst, bis die Produktion stoppt. Und am Ende des Tages macht all dies das Betriebsergebnis aus. Lassen Sie es in Ihrem Betrieb nicht so weit kommen.
Autor: Ryan Grevenstuk, Marketingdirektor – Heavy Duty
Ryan Grevenstuk ist bei Flexco für strategische globale Geschäfts- und Vermarktungspläne, Branchen und Marktforschung, Entwicklung neuer Produkte, Kundenbeziehungsmanagement und technische Unterstützung der Produktlinien für starke Beanspruchung verantwortlich. Er hat einen Bachelor-Abschluss von der Central Michigan University sowie einen Master der Western Michigan University.