5. Juni 2018
Die meisten Betreiber von Förderbändern kennen das bereits. Wenn es um das schwierige Thema Bandverbindungen geht, muss man zwischen zwei wesentlichen Optionen wählen: vulkanisierte Verbindungen durch Einwirkung von Wärme oder Chemikalien bzw. eine mechanische Verbindung mit Metallscharnieren oder -platten. Die wenigsten kennen all die Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen und letztendlich den Erfolg der Verbindung ausmachen.
Um Betreibern zu helfen, die Gründe für die eine oder andere Entscheidung besser zu verstehen, haben wir ein „Richtig oder Falsch“-Quiz zum Thema Vulkanisation vs. mechanische Verbindung zusammengestellt. Testen Sie hier Ihr Wissen und Ihre Vorstellungen zu diesem kritischen Prozess:
1. Bänder für höhere Spannungen lassen sich nicht mit mechanischen Verbindern instandsetzen.
Falsch. Dank Synthetik-Karkassenbändern, verbessertem Verbinderdesign und einer Nennfestigkeit von bis zu 2.000 PIW sind mechanische Verbinder mit Hochspannungsbändern kompatibel.
2. Mechanische Verbinder können ein Durchfallen des transportierten Materials verhindern.
Richtig. Während vulkanisierte Bänder ideal geeignet sind, um ein Durchwandern des Materials zu vermeiden, sind mechanische Verbinder in vielen Fällen tatsächlich vorzuziehen. Bei korrekt hergestellter Verbindung dürfte ein Durchwandern kein Problem sein. Solid Plate-Verbinder können so ausgeführt sein, dass nichts durchwandert, und zusammen mit einem Bolt Solid Plate-Verbinder wird Durchwandern komplett ausgeschlossen.
3. Mechanische Verbinder sind laut, mit Bandabstreifern und Schabern nicht kompatibel und für das Band im Allgemeinen schädlich.
Falsch. Bandbeschädigungen, Laufgeräusche und Schäden am Abstreifer können allesamt vermieden werden, wenn die mechanischen Verbindungen ordnungsgemäß eingesetzt, gewartet und durch Hobeln des Bandes versenkt werden.
4. Manche Förderbänder eignen sich nicht gut zur Vulkanisation.
Richtig. Es gibt eine Reihe von Gründen, die der Vulkanisation von Förderbändern entgegenstehen. Bei älteren und/oder verschlissenen Gewebebändern sind die Schichten so geschwächt, dass sie durch die bei der Vulkanisation erforderliche Wärmeeinwirkung brüchig werden. Bei älteren Bändern kommt noch hinzu, dass die Vulkanisiereigenschaften von Gummi im Laufe der Zeit nachlassen. Und zu guter Letzt reicht in manchen Anlagen die verfügbare Bandlänge nicht aus, da bei der Vulkanisation eine gewisse Menge an Material gebraucht wird, um die Verbindung erfolgreich herzustellen.
5. Ein Förderband kann man überall und jederzeit vulkanisieren.
Falsch. Eine der wesentlichen Herausforderungen bei der Vulkanisation besteht darin, dass eine gute Verbindung nur unter bestimmten Voraussetzungen hergestellt werden kann. Zur erfolgreichen Vulkanisation benötigt man eine saubere, trockene und relativ warme Umgebung. Mehrere Faktoren, wie Rückstände von Chemikalien, zu viel Feuchtigkeit und extreme Temperaturen, können die Vulkanisation der Kleber stören und Knicke und/oder Blasen erzeugen. All das kann die Verbindung schwächen.
Auch in schwer zugänglichen Bereichen kann die Vulkanisation problematisch werden, wodurch sich die Zahl der Voraussetzungen, die für eine erfolgreiche Durchführung erfüllt sein müssen, noch weiter erhöht.
6. Die Vulkanisation führt zu erheblichen Stillstandzeiten.
Richtig. Tatsächlich muss bei der Vulkanisation der Betrieb für längere Zeit eingestellt werden, viel länger als für eine mechanische Verbindung. Die im Prozess eingesetzten Chemikalien brauchen mehrere Stunden, um zu vulkanisieren, was Stillstandzeiten von mindestens acht Stunden bedeutet. Noch viel schwerwiegender ist allerdings die Tatsache, dass man zur Vulkanisation Fachpersonal hinzuziehen muss, das in vielen Fällen nur eingeschränkt verfügbar ist, wovon abhängt, wann die Arbeiten tatsächlich eingeplant werden können.
7. Die Festigkeit des Förderbandes wird durch die Vulkanisation nicht beeinträchtigt.
Falsch. Selbst bei sachgemäßer Durchführung wird das Förderband durch die Vulkanisation geschwächt, und man büßt eine gesamte Lage ein. Die Beeinträchtigungen sind sogar noch größer, wenn die Vulkanisation unsachgemäß ausgeführt wird. Demgegenüber beeinträchtigt eine mechanisch hergestellte Verbindung die Festigkeit des Bandes nicht, sofern die Arbeiten korrekt ausgeführt werden.
8. Vulkanisierte Verbindungen sind nur schwer überprüfbar.
Richtig. Es ist nahezu unmöglich, die ersten Anzeichen einer sich lösenden Verbindung mit dem bloßen Auge zu erkennen. Oftmals ahnen die Bediener der Anlage schlichtweg nicht einmal, dass ein Problem besteht, bis die vulkanisierte Verbindung reißt – ein nahezu katastrophales Ereignis, dass die gesamte Produktion sofort stilllegt.
Schäden an Förderbändern und den Verbindungen gehören zum Betrieb der meisten Materialbewegungs-Anwendungen. Auch wenn jeder Verbindungsprozess seine Grenzen hat, können die Betreiber von Förderanlagen nur dann die richtige Wahl treffen, wenn sie alle zu berücksichtigenden Faktoren kennen, bevor sie sich für eine vulkanisierte oder mechanische Verbindung entscheiden.
Autor: Aaron Rosso, Senior Product Manager
Rosso ist bei Flexco weltweit für das Programm der mechanischen Transportbandverbinder im Schwerlastsegment verantwortlich. Sein Verantwortungsbereich umfasst die gesamte Palette von Programmvision und -strategie, Produktentwicklungsplan, Produktportfolio, Werbung, PR und Kommunikation, Preisgestaltung und Profitabilität. Rosso hat seinen Bachelor-Abschluss in Finanzen an der Western Michigan University und einen Masterabschluss in BWL an der Kellogg School of Management – Northwestern University mit dem Hauptschwerpunkt auf Marketing und Strategie gemacht.